Der Black Friday ist längst einer der größten Verkaufstage im Jahr – und das nicht nur für die großen Player, sondern der Aktionstag birgt auch enormes Umsatz- und Sichtbarkeitspotenzial für Gründerinnen.
Wie du die Möglichkeiten der digitalen Welt optimal für dich als Gründerin nutzen kannst, erfährst du in diesem Artikel.
1. Was ist Black Friday überhaupt?
Black Friday hat seinen Ursprung in den USA. Dabei handelt es sich um einen jährlichen Verkaufstag, der traditionell am Tag nach dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving stattfindet.
In den USA markiert er den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison, denn viele Einzelhändler und Online-Shops bieten an diesem Tag große Rabatte und Sonderangebote an, um die Kund*innen zum Einkaufen zu animieren.
Der Name „Black Friday“ stammt vermutlich daher, dass die Geschäfte an diesem Tag so hohe Umsätze erzielen, dass sie in der Buchhaltung „schwarze Zahlen“ schreiben, was umgangssprachlich bedeutet, dass sie profitabel sind.
Seit einigen Jahren hat sich der Black Friday auch international etabliert und ist heute in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ein wichtiger Verkaufstag.
2. Black Friday als Chance für Gründerinnen in Mecklenburg-Vorpommern:
Wie der Aktionstag den Umsatz, die Kundenbindung und die digitale Sichtbarkeit steigern kann
Auch für Gründerinnen in Mecklenburg-Vorpommern ist der Black Friday eine tolle Gelegenheit, nicht nur kurzfristig die Umsätze anzukurbeln, sondern auch die Beziehung zu Kund*innen in der Region zu stärken. Das ist eine Chance, die regionale Wirtschaft zu unterstützen und die lokale Identität zu betonen – besonders jetzt, wo bewusster Konsum und die Unterstützung lokaler Anbieter so gefragt sind – mehr dazu zum Ende des Artikels.
Hier sind einige Gründe, warum dieser besondere Verkaufstag auch für dich als Business-Starterin von Bedeutung ist:
- Hohe Kaufbereitschaft der Kundinnen: Viele Verbraucher*innen planen gezielt für den Black Friday, um von den besten Deals zu profitieren. Laut einer Statista-Umfrage aus Oktober 2024 warten sogar 80 % der Befragten mit geplanten Anschaffungen bis zum Black Friday – da sie hier die besten Angebote erwarten.
Außerdem achten viele Menschen gerade aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage noch stärker auf ihr Budget.
Attraktive Preise und Rabatte spielen also weiterhin eine große Rolle, um diese Kaufbereitschaft zu nutzen und den Umsatz zu pushen.
Das muss aber nicht immer durch satte Rabatte geschehen. Es gibt auch andere smarte Wege, um den Black Friday für sich zu nutzen – mehr dazu am Ende des Artikels.
- Online-Sichtbarkeit: Da viele Kund*innen gezielt nach Black-Friday-Deals suchen, können Gründerinnen mit Social-Media-Kampagnen und E-Mail-Marketing ihre Reichweite gezielt erhöhen und ihre Bekanntheit deutlich steigern.
- Wettbewerbsvorteil für Gründerinnen: Obwohl oftmals große Unternehmen am Black Friday im Rampenlicht stehen, können aber auch Gründerinnen an diesem Tag besonders punkten, indem sie ihre Flexibilität und Nähe zur Kundschaft ausspielen. Dadurch ist es möglich gezielt Menschen zu erreichen, die kleine, authentische Marken schätzen und lieber dort kaufen, wo Persönlichkeit und Individualität im Vordergrund stehen.
- Kundenbindung und Neukundengewinnung: Mit gezielten Black Friday-Angeboten können Gründerinnen nicht nur kurzfristig Umsatz generieren, sondern auch neue Kund*innen gewinnen, die möglicherweise zu langfristigen Stammkund*innen werden. Dies kann durch zusätzliche Anreize wie Treueprogramme oder exklusive Folgeangebote unterstützt werden.
- Aufmerksamkeit in der Weihnachtszeit: Black Friday läutet traditionell das Weihnachtsgeschäft ein. Gründerinnen können diese erhöhte Aufmerksamkeit nutzen, um frühzeitig auf ihre Produkte, Services und Leistungen aufmerksam zu machen und dadurch auch in den Wochen nach Black Friday von einer gesteigerten Nachfrage profitieren.
Allerdings wünschen sich Kund*innen nicht nur Rabatte, sondern sie haben auch höhere Ansprüche an ein nahtloses und personalisiertes Einkaufserlebnis.
Um diese Erwartungen zu erfüllen, ist der Einsatz der richtigen digitalen Tools entscheidend.
3. Wie Gründerinnen digitale Tools für den Black Friday einsetzen können
Um am Black Friday konkurrenzfähig zu bleiben, können Gründerinnen auf verschiedene digitale Tools setzen, die ihnen helfen, ihre Reichweite zu vergrößern und die Effizienz ihrer Verkaufsaktionen zu maximieren.
3.1 Social Media: Interaktion und Reichweite erhöhen
Social Media ist ein kraftvolles Werkzeug, um das Interesse an Black Friday-Angeboten zu steigern und mit Kund*innen direkt zu interagieren.
- Countdowns und Teaser-Posts: Wie bereits erwähnt, planen viele Kund*innen ihre Einkäufe für Black Friday bereits im Vorfeld.
Mit Teaser-Posts und Countdown-Timern auf Plattformen wie Instagram, Facebook und LinkedIn lässt sich das Interesse der Follower wecken und sie auf bevorstehende Sonderangebote aufmerksam machen, sodass Kund*innen diese rechtzeitig in ihre Planung einbinden können.
- Live-Streams und „Behind the Scenes“-Einblicke: Live-Videos bieten die Möglichkeit, Produkte und Angebote sowie deren Funktionsweise direkt vorzustellen und Fragen von Kund*innen in Echtzeit zu beantworten. Diese persönliche Interaktion schafft Vertrauen und steigert die Kundenzufriedenheit.
3.2 E-Mail-Marketing: Kundenbindung durch Personalisierung
E-Mail-Marketing ist nach wie vor eines der wirkungsvollsten Mittel, um Kund*innen direkt zu erreichen und auf Black Friday-Angebote aufmerksam zu machen, da die meisten Menschen ein E-Mail-Konto besitzen und regelmäßig ihre Mails abrufen.
Aus diesem Grund sollten Gründerinnen am besten frühzeitig damit starten sich eine E-Mail-Liste mit Interessen*innen und Käufer*innen aufzubauen.
Personalisierung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg, da individuell zugeschnittene Inhalte und Angebote die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Empfänger*innen die E-Mails öffnen, klicken und letztendlich einen Kauf tätigen.
Um das volle Potenzial des E-Mail-Marketings auszuschöpfen, können die folgenden Strategien in Betracht gezogen werden.
- Segmentierung der E-Mail-Liste: Um relevante Angebote zu erstellen, sollten die Kund*innen in verschiedene Segmente aufgeteilt werden. Die Unterteilung kann z. B. nach Kaufverhalten, Interessen oder vergangener Bestellhistorie erfolgen.
So wird sichergestellt, dass Kund*innen nur die Art von Angeboten erhalten, die für sie am interessantesten sind.
- Exklusive Black Friday-Vorabangebote: Bestehende Kund*innen könnten von besonderen Vorteilen profitieren – z. B. frühzeitiger Zugang zu (limitierten) Angeboten oder exklusive Rabatte. Das stärkt die Kundenbindung und belohnt deren Treue.
- Automatisierte Follow-up-E-Mails: Nach dem Kauf bzw. einige Tage danach sollten automatisierte E-Mail-Sequenzen eingesetzt werden, um den Kund*innen gezielt weitere relevante Angebote zu unterbreiten. Dadurch wird die Kundenbindung gestärkt und die Wahrscheinlichkeit von Folgekäufen erhöht.
3.3 Landingpage: Präsentation des Angebots im Detail
Es reicht jedoch nicht aus, sich ausschließlich auf Newsletter-Kampagnen und Social Media Posts zu verlassen; eine eigene Landingpage ist ebenfalls essenziell, denn dort kann das Angebot und die speziellen Deals im Detail erläutert werden.
Da eine Landingpage keine Hauptnavigation besitzt und auf ein eindeutiges Ziel (Angebote präsentieren und verkaufen) ausgerichtet ist, lässt sich die
Conversionrate an besonderen Tagen wie Black Friday, Cyber Monday oder auch Weihnachten und co. nachweislich erhöhen.
Während die Conversionrate (z. B. das Verhältnis zwischen Webseitenbesuchern und tatsächlichen Käufern) im E-Commerce an gewöhnlichen Tagen durchschnittlich 2,2 % Prozent beträgt, kann sie an speziellen Tagen wie dem Black Friday sogar auf 11 % steigen.
Black Friday ist bekannt für zeitlich begrenzte Angebote und hohe Rabatte. Dieses Gefühl der Dringlichkeit motiviert potenzielle Käufer*innen, schneller Entscheidungen zu treffen und nicht länger zu zögern.
Eine Landingpage zum Black Friday darf in Bezug auf Style, Wording und Design aus dem Rahmen fallen und muss sich nicht zwingend an die Corporate Identity und den Stil der bisherigen Website halten.
Allerdings sollten folgende Elemente auf einer erfolgreichen Landingpage zum Black Friday nicht fehlen:
- Auffällige Headline: Ein prägnanter, aufmerksamkeitsstarker Slogan, der die besonderen Angebote oder Rabatte klar kommuniziert und das Black Friday Thema aufgreift, darf auf keinen Fall fehlen.
Um kreative Ideen für den Slogan zu finden, gibt es verschiedene nützliche Tools, die dabei helfen, den perfekten Slogan zu entwickeln. Hier sind einige Optionen:
- Countdown-Timer: Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, einen Countdown einzusetzen – beispielsweise um die Vorfreude auf die Aktion zu steigern oder bis zum Aktionsende ein Gefühl der Dringlichkeit zu erzeugen, sodass potenzielle Kund*innen dazu anregt werden, schnell zu handeln.
- Hervorgehobene Angebote: Top-Angebote und Sonderaktionen sollten gut sichtbar und klar strukturiert präsentiert werden, idealerweise mit Abbildungen und kurzen Beschreibungen. Rabatte lassen sich besonders durch optische Hervorhebungen betonen. Eine durchgestrichene Preisangabe zusammen mit einer fett gedruckten Reduzierung zieht oft die Aufmerksamkeit der Kund*innen auf sich.
Auch wenn die Bezeichnung „Black Deals“ nicht neu ist, passt sie gut zur Aktion und verleiht ihr zusätzlichen Reiz. Hinweise auf exklusive Angebote und limitierte Stückzahlen können die Besonderheit der Black Friday Aktionen unterstreichen und das Bedürfnis, schnell zuzugreifen, verstärken.
- Call-to-Action (CTA/Handlungsaufforderung): Buttons sollten am Black Friday klar hervorstechen und eindeutige Handlungsaufforderungen wie „Jetzt kaufen“, „Sichern Sie sich Ihren Rabatt“ oder „Angebot nutzen“ tragen. Durch auffällige Farben, große Schriftarten und strategische Platzierung leiten sie die Besucher effektiv und lenken deren Aufmerksamkeit auf die gewünschten Aktionen. So wird der Entscheidungsprozess erleichtert und die Conversion-Rate erhöht.
- Mobile Optimierung: Da viele Nutzer mobil unterwegs sind, sollte die Seite auf mobilen Geräten optimal funktionieren und ansprechend gestaltet sein.
- Kurze Ladezeit: Webseiten sollten natürlich nicht nur an Black Friday schnell und reibungslos laden, da jede Verzögerung potenzielle Kund*innen abschreckt und den Umsatz mindern kann.
- Visuelle Black Friday Elemente: Typisch für Black Friday sind schwarze, weiße, rote und goldene Farbakzente. Wer noch mehr auffallen möchte, verwendet komplett andere Farben. Große Schriften und spezielle “Black Friday Grafiken” dürfen auch nicht fehlen, um den Aktionstag optisch klar erkennbar zu machen.
- FAQ-Sektion: Häufig gestellte Fragen zu Lieferzeiten, Rückgaberechten, Zahlungsmethoden etc. sollten ebenfalls auf der Seite Platz finden, um Unsicherheiten direkt auszuräumen.
Landingpage-Generatoren sind dabei eine großartige Option, um schnell und effektiv eine ansprechende Black Friday Landingpage zu erstellen, ohne umfangreiche Design- oder Programmierkenntnisse.
4. Black Friday und Nachhaltigkeit: Ein Wettbewerbsvorteil für KMU
Mehr und mehr Konsument*innen achten zunehmend auf nachhaltiges Einkaufen, selbst dann, wenn attraktive Rabatte locken.
Gründerinnen und Unternehmerinnen können dies zu ihrem Vorteil nutzen, indem sie auf umweltfreundliche Verpackungen, nachhaltige Produktionsprozesse oder faire Arbeitsbedingungen hinweisen. In Kombination mit einer durchdachten digitalen Strategie können solche Werte von der Konkurrenz abheben und die Markenbindung stärken.
Weitere Ideen für nachhaltige Black Friday-Angebote:
- Gratiszugaben und Bundles
- exklusive Angebote und limitierte Editionen
- Loyalitätprogramme oder Treueaktionen
- Charity-Aktionen und Giving Back
- kostenlose Services oder Upgrades
Viele Konsumenten schätzen es, wenn Unternehmen klar kommunizieren, warum sie keine Rabatte anbieten. Die Gründe können in einem offenen Post erklärt und der Mehrwert der Produkte oder Dienstleistungen hervorgehoben werden. Transparenz kann eine starke Kundenbindung aufbauen und sie hilft dabei, eine loyale Kundschaft zu entwickeln, die die Werte des Unternehmens teilt.
5. Ist die Verwendung des Begriffs ‚Black Friday‘ rechtlich zulässig?
Der Begriff Black Friday war in Deutschland lange als Wortmarke geschützt. Allerdings gab es mehrere Gerichtsverfahren, die darauf abzielten, die Marke löschen zu lassen. Ende Juni 2023 wurde das Löschungsurteil des Kammergerichts Berlin schließlich rechtskräftig. Damit ist der Begriff „Black Friday“ nicht mehr geschützt.
Fazit: Mit der richtigen digitalen Strategie zum Black Friday-Erfolg
Der Black Friday bietet Gründerinnen eine großartige Möglichkeit, ihre Umsätze anzukurbeln und neue Kund*innen zu erreichen. Mit einer cleveren digitalen Strategie – von einer starken Online-Präsenz über gezielte Social-Media-Kampagnen bis hin zu personalisierten Angeboten per E-Mail – können auch Business-Starterinnen am Aktionstag punkten. Dabei geht es nicht nur um Rabatte, sondern darum, ein rundum stimmiges Einkaufserlebnis zu schaffen, das auch nach dem Black Friday einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Michaela Dyck – Sprechstunde – Kontakt